Peter Rüther
Ein Freund der Natur. Aber auch ein Realist.
Dass es aber Spezialisten gibt, die sogar zu mir, zu dir nach Hause kommen, um zu erklären, wie der eigene Garten, das eigene Firmengelände insektenfreundlicher gestaltet werden kann, ist dann doch vor allem eins: überraschend.
Dass es aber Spezialisten gibt, die sogar zu mir, zu dir nach Hause kommen, um zu erklären, wie der eigene Garten, das eigene Firmengelände insektenfreundlicher gestaltet werden kann, ist dann doch vor allem eins: überraschend.
Leiter des Projektes ist Peter Rüther. Der Mann erfüllt exakt das Bild, das sich im Kopf bildet, wenn man mit ihm telefoniert, wenn man sich vorstellt, dass auf der anderen Seite ein Biologe sitzt, mit einem Faible vor allem für Botanik. Rüther, groß gewachsen, ausgeprägter Bart, Brille, trägt ein kariertes Hemd und eine Outdoorjacke drüber, kommt mit dem Mini-Lieferwagen vorgefahren und ist vor allem eins: Ein Freund der Natur. Aber auch ein Realist. Wollte man das Insektensterben wirklich aufhalten, in die andere Richtung drehen, dann müsste das Rad deutlich größer sein, das es zu bewegen, zu drehen gelte, weiß der 62-Jährige. Aber bevor man resignierend die Hände direkt in den Schoß legt, kann man gerade in städtischer Umgebung besser im Kleinen beginnen.
Städtisch deshalb, weil sich gerade hier viel bewegen lässt und sich schon vieles, vor allem im Bewusstsein der Menschen, getan hat. Heute braucht er mit niemandem mehr darüber zu diskutieren, ob die Anzahl und der Artenreichtum der Insekten geringer wird. Das weiß, das merkt und sieht jeder. Auch muss er kaum einen Gartenbesitzer dazu motivieren, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Bei der Umsetzung aber gibt es immer wieder Überraschungen. Es gibt diese Momente, sagt Rüther, eigentlich Leiter der Biologischen Station Kreis Paderborn / Senne, da berichten seine Kollegen davon, dass sie zu echten Vorzeigegärten gerufen worden seien, in denen wirklich nur noch sehr, sehr wenig zu verbessern gewesen sei. Natürlich gibt es auch das Gegenteil, aber darüber bettet der Leiter des Projektes BieNe lieber den Mantel des Schweigens. Wichtig sei ja erst einmal, dass das Angebot ins Bewusstsein der Menschen rückt, die meist ungläubig staunen: Ich kann wirklich da anrufen und dann kommt jemand vorbei, hebt nicht den pädagogischen Zeigefinger, sondern zeigt lieber auf, was wie möglich wäre – im Kleinen wie im Großen –, um den eigenen Garten, das eigene Gelände insektenfreundlicher werden zu lassen.
Peter Rüther
Ein Freund der Natur. Aber auch ein Realist.
In der Praxis heißt das, Totholz liegen lassen, nicht alles an Grün rausreißen, kurz schneiden, mit Gift bekämpfen. Wie genau das aussieht, zeigt sich auf dem Hof Ramsbrock in Ummeln, da, wo die BieNe gerade ein Büro bezieht, einen Beispielgarten aufgebaut hat. In ihm: vor allem heimische Pflanzen, auf die die heimische Tierwelt angewiesen ist. Ein paar Meter weiter eine Trockenmauer, gestapeltes Altholz, eine offene Sandfläche mit Steinen. All das ist natürlich das Optimum, die maximale Ausbaustufe, das, was Peter Rüther nicht erwartet. Jeder solle das machen, was ihm möglich sei – und mit dem er sich wohlfühle.
Wer mit BieNe-Projektleiter Peter Rüther spricht, erwartet zuerst einen Hardliner, einen, der vor allem sagt, was alles nicht geht. Und trifft dann einen, der vor allem eins ist: gelassen. Auf fünf Jahre ist das Projekt angelegt, eins wurde benötigt, um sich zu organisieren, die Strukturen zu schaffen, ehe nun ein Team aus Botanikern, Landschaftsgärtnern und Zoologen erst die Anfragen aufnimmt und sie dann abarbeitet. Meist ernten sie dabei Erstaunen. Sie kommen ja wirklich? Sagen die, die besucht werden und reiben sich verwundert die Augen. Natürlich können sie nicht bei jedem Anruf direkt ins Auto springen und losfahren.
Und je bekannter das Projekt BieNe wird, desto größer, länger werden wohl die Wartezeiten. Auch deshalb: Geduld und Gelassenheit sind gefragt.
Wer so lange nicht warten möchte, der setzt sich erst einmal am besten – Stichwort Geduld – in seinen Garten und wartet. Irgendwann wird eine Biene vorbeisurren, eine Schwebfliege vorbeifliegen. Und so erhält man so langsam ein Bild davon, wie viel denn insektenmäßig so los ist im eigenen Garten. Und kann sich gleichzeitig vorstellen, wie viel Luft da noch nach oben ist.
Beackert, quasi im wahrsten Sinne des Wortes, wird nicht nur Bielefeld, sondern auch die Region drumherum, wenn denn die Autofahrt dahin nicht zu aufwändig wird. Besucht werden die, die offen für Veränderungen sind, die im Kleinen, bei sich vor der Haustür beginnen wollen. Wer mag, der kann dann auch mal nachfragen, was denn notwendig wäre, wenn man all das, Problem, Zielsetzung, Motivation und Werkzeug, eine, wenn nicht zwei Ebenen höher ansiedeln würde.
Dann, sagt Peter Rüther, wird es kompliziert. Dann müsse man auf dem Land, bei der Landwirtschaft anfangen, wohl wissend, dass die Landwirte nicht das Problem sind, sondern die jahrzehntelange Denke, dass Fleisch für jedermann günstig zu haben sein muss und Nahrungsmittel vor allem eins sein sollten: billig.
Wer sich damit gedanklich länger beschäftigt, merkt erschreckend schnell: das kann man angehen. Auch wenn es sehr, sehr viel Geduld erfordern wird. Dann doch lieber im Kleinen, dafür aber jetzt, sofort starten.
Und das geht so:
Das Projekt unter www.projekt-biene.de aufrufen, vielleicht auch direkt auf dem Hof Ramsbrock vorbeischauen, einen Beratungstermin vereinbaren, sich in Geduld üben und dann gemeinsam anschauen, zuhören, aufnehmen, umsetzen. Und irgendwann nimmt sie dann zumindest auf dem eigenen Grün zu, die Zahl der Wildbienen und Schmetterlinge, Käfer und Schwebfliegen. Fast ganz von alleine.
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