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Axel Grothe, Schulleiter des Johannes-Falk-Hauses, im Porträt

Durch Zufall ins Glück

Das Metalltor zur Baustelle steht leider wieder offen. „Ich könnte mich jetzt darüber aufregen – oder darauf setzen, dass das Problem gelöst wird“, sagt Axel Grothe und schaut dabei aus seinem Fenster auf Schulhof und Baustelle zugleich. Hier am Johannes-Falk-Haus wird gerade gebaut und hier gilt auch: Lieber Lösungen finden, als Probleme suchen. Allen voran: Axel Grothe, 56 Jahre alt, Schulleiter, durch eine Nickelbrille sein Gegenüber interessiert anschauend. Dass er hier sitzt, sei das Resultat eines Zufalls, sagt Axel Grothe. Er studierte Biologie in Hamburg, kehrte in seine auch noch heutige Heimat Lübbecke zurück und wusste bei seiner ersten, eher zufälligen Berührung mit dem Thema Sonderpädagogik: Das ist genau meins. Es sollte aber noch ein wenig dauern, ehe er von der Ausschreibung des Kirchenkreises für die Schulleiterstelle in Hiddenhausen lesen sollte. „Zuvor war ich bereits Schulleiter an einer Förderschule – und da eigentlich auch ganz glücklich“, erzählt Grothe.

Seit 12 Jahren Leiter des Johannes-Falk-Hauses: Axel Grothe.

Das Metalltor zur Baustelle steht leider wieder offen. „Ich könnte mich jetzt darüber aufregen – oder darauf setzen, dass das Problem gelöst wird“, sagt Axel Grothe und schaut dabei aus seinem Fenster auf Schulhof und Baustelle zugleich. Hier am Johannes-Falk-Haus wird gerade gebaut und hier gilt auch: Lieber Lösungen finden, als Probleme suchen. Allen voran: Axel Grothe, 56 Jahre alt, Schulleiter, durch eine Nickelbrille sein Gegenüber interessiert anschauend. Dass er hier sitzt, sei das Resultat eines Zufalls, sagt Axel Grothe. Er studierte Biologie in Hamburg, kehrte in seine auch noch heutige Heimat Lübbecke zurück und wusste bei seiner ersten, eher zufälligen Berührung mit dem Thema Sonderpädagogik: Das ist genau meins. Es sollte aber noch ein wenig dauern, ehe er von der Ausschreibung des Kirchenkreises für die Schulleiterstelle in Hiddenhausen lesen sollte. „Zuvor war ich bereits Schulleiter an einer Förderschule – und da eigentlich auch ganz glücklich“, erzählt Grothe.

Dann aber ging es schnell. Bewerben, vorstellen, warten, genommen werden. „Lange überlegen musste ich nicht – die Schule, die Stelle war und ist wie geschaffen für mich, einfach eine Traumaufgabe“, weiß er auch heute, zwölf Jahre später.

Längst hat er den Wechsel vom Lehrer zum Schulleiter vollzogen. Wenn auch nicht immer freiwillig. „Natürlich habe ich viel Freude daran, unsere Schülerinnen und Schüler auch zu unterrichten. Aber meine Aufgaben hier sind dann doch andere“, sagt Axel Grothe und der Zuhörer ahnt: zwei Herzen schlagen dabei in seiner Brust. Er ist einer, der gerne zuhört, gerne motiviert, auch gerne vorangeht. Und ganz sicher niemand, der abwartet, vieles bewahren, wenig bewegen will. Da passt es gut, dass sich das Thema Sonderpädagogik im Allgemeinen, seine Schule im Speziellen gerade im Wandel befindet. „Wir wollen nicht mehr mitleidig angeschaut werden, wir wollen rein in die Gesellschaft, auf uns, auf unsere Potenziale aufmerksam machen, aktiv werden und sein dürfen“, sagt der Schulleiter. Und weiß: dabei eckt man auch einmal an. Aber wer die Argumente auf seiner Seite hat, wer etwas bewegen, vorankommen will mit seiner Schule, der nimmt das gerne in Kauf.

„Seine“ Schule, das ist das Johannes-Falk-Haus, in dem Menschen mit jedweder Behinderung maximal bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres unterrichtet, auf das Leben vorbereitet werden. 108 Lehrkräfte aufgeteilt auf 86 Vollzeitstellen arbeiten hier, unterstützt von 70 Integrationshelfern, von rund einem Dutzend Therapeuten und einem Hausmeisterteam. Vorne im Management: Axel Grothe. Das gleich für zwei Standorte, weil das Johannes- Falk-Haus schon seit Jahren aus den Nähten platzt. Auch der Umbau wird daran nicht viel ändern, 280 Plätze entstehen dann hier nebst neuer Turnhalle, neuem Therapiebad – 346 Schülerinnen und Schüler zählt das Johannes-Falk-Haus aktuell. „Man darf in dem Bereich ruhig von einer Explosion sprechen – und die Perspektive sieht nicht anders aus“, sagt der 56-Jährige, der tagtäglich zwischen Lübbecke und Hiddenhausen – im Sommer gerne auch mit dem Rad – hin- und herpendelt. Früher engagierte sich der dreifache Vater in seiner Freizeit auch ehrenamtlich, „heute fehlt dazu schlichtweg die Zeit“. Da erfreut er sich lieber an dem, was andere als Belastung empfinden würden: „Ich bin hier der Problemlöser, nenne Probleme lieber Herausforderungen und wachse an ihnen“, sagt Axel Grothe. Und lacht. Eine aktuelle Problemlösung: 50 einzelne Container, die aufgereiht auf dem Schulgelände stehen und als Klassenzimmer umfunktioniert wurden. Nebenan dann die große Baustelle, die final im Jahr 2027 fertiggestellt werden soll. „So richtig fertig ist man allerdings nie. Es gibt schon weitere Bauphasen, weitere Pläne und natürlich auch Wünsche“, sagt Axel Grothe und sieht beim Blick aus dem Fenster, wie das Tor von einem Handwerker wieder geschlossen wird. „Na bitte, es funktioniert doch. Und das auch ohne mein Zutun“, sagt er, nickt und weiß: Ganz so häufig sind diese Situationen nicht, viel zu häufig braucht es dann doch seinen Mix aus Kreativität, Hartnäckigkeit, aus Diskussion und Argumentation, um ans Ziel zu kommen. Und das ist im Johannes-Falk-Haus klar definiert: „Unser Ziel ist es, das Bestmögliche aus unseren Kindern herauszuholen.“

Bunt wie das Leben: Das Johannes-Falk-Haus.

„Wir sprechen bei unseren Schülerinnen und Schülern über teilhabe an der Gesellschaft. Die fordern wir aktiv ein.“

Text / Fotos: Tobias Heyer / HOCH5

04 / 2024

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