Vom Sehen her zählen Kevin Konrad und Florian Ruthe wohl zu den bekannteren Hiddenhausern. Als Außendienst des Ordnungsamts sind sie tagtäglich in der Gemeinde unterwegs. Was ihren Job ausmacht, warum sie den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern wichtig finden – darüber hat HIER mit den beiden Ordnungshütern und ihrer Amtsleiterin Inge Beeskau gesprochen.
Vom Sehen her zählen Kevin Konrad und Florian Ruthe wohl zu den bekannteren Hiddenhausern. Als Außendienst des Ordnungsamts sind sie tagtäglich in der Gemeinde unterwegs. Was ihren Job ausmacht, warum sie den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern wichtig finden – darüber hat HIER mit den beiden Ordnungshütern und ihrer Amtsleiterin Inge Beeskau gesprochen.
Sportlich, Uniform, immer freundlich, dabei aber auch bestimmt – so stellt man sich landläufig wohl jemanden vom Ordnungsamt vor. Kevin Konrad entspricht diesem Bild nahezu perfekt. Seine Ausbildung hat er hier in der Gemeindeverwaltung gemacht, heute ist er Verwaltungsfachangestellter und derjenige, der als Teil eines Zweier-Teams rausfährt, wenn ein Hinweis gegeben oder eine Anzeige gestellt wurde. „Wir schauen uns erst einmal alles an“, sagt Konrad und meint damit sich und seinen Kollegen Florian Ruthe. Dieser ist als Quereinsteiger 2022 zum Team dazugestoßen. Er arbeitete vorher im Garten- und Landschaftsbau, dann als Hausmeister in der Gemeinde und gehört nun fest zum Ordnungsamt, „weil auf der einen Seite die Anforderungen gestiegen sind und wir andererseits einfach verstärkt in der Gemeinde präsent sein wollen“, ergänzt Inge Beeskau, Amtsleiterin und „Chefin“ der beiden.
Mit und ohne spezielle Anforderung unterwegs
Schnell ein Magnetschild an eines der Gemeindefahrzeuge, schon ist es als Auto des Ordnungsamts zu erkennen, und los geht es für die beiden. „Früher war das anders. Da waren wir mit zivilem Auto, mit ziviler Kleidung unterwegs. Aber irgendwann wussten wir: Wenn wir als Vertreter des Ordnungsamts erkannt und respektiert werden wollen, müssen wir offizieller auftreten“, erklärt Inge Beeskau. Also tragen Konrad und Ruthe heute die dunkelblaue Kleidung, die wie eine Uniform aussieht und dem Gegenüber signalisiert: Jetzt wird es offiziell.
In ihren Taschen stecken allerdings weder Waffen noch Handschellen. „So etwas gibt es bei uns nicht“, betont Kevin Konrad. „Wenn es dann doch einmal brenzlig oder gefährlich werden sollte, existiert eine ganz klare Handlungsanweisung: Zurückziehen und die Polizei zur Amtshilfe rufen“, beschreibt Florian Ruthe und verweist auf den engen Kontakt zu den Bezirksbeamten, die nicht zufällig im Rathaus ihr Büro direkt nebenan haben.
Manchmal gibt es auch Einsätze, die gemeinsam mit der Polizei gefahren werden, meist aber sind die „zwei vom Ordnungsamt“ allein unterwegs. Wann genau, ist unterschiedlich, „und soll auch überraschend und nicht ausrechenbar sein“, so Kevin Konrad. Also geht es mal morgens, häufiger nachmittags, in Sommernächten auch später abends los. „Einfach mal schauen, was in der Gemeinde so los ist, die Brennpunkte anfahren, die man natürlich kennt“, konkretisiert er die von den beiden praktizierte Vorgehensweise.
Was den Straßenverkehr betrifft, liegt der Blick dabei immer auf dem ruhenden, nie auf dem fließenden Verkehr. Für letzteren sind die Kollegen der Polizei zuständig. Wenn aber so geparkt wird, dass echte Behinderungen entstehen, dass Wendehammer blockiert, Feuerwehreinfahrten nicht befahrbar sind, dann zücken Konrad und Ruthe auch nicht sofort den Knöllchenblock. „Mit uns kann man reden. Wir versuchen erst, die Fahrerin oder den Fahrer zu finden und mit ihm das Hindernis aus dem Weg zu räumen“, erklärt Kevin Konrad. Leicht sei das nicht und so wandert dann häufig doch das Knöllchen hinter die Windschutzscheibe. Ist das Hindernis und die davon ausgehende Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer zu groß, wird vor Ort entschieden, ob doch abgeschleppt werden muss.
Vier Augen mit wachem Blick für Details
Weiter geht es durch die Gemeinde. Hat sich da eine Bürgersteigplatte abgesenkt? Dann nachher das Bauamt informieren. Ist da ein Verkehrsschild umgefahren worden? Fotografieren, notieren, melden. Vergnügen sich dort spätabends Jugendliche noch lautstark auf Spielplätzen? Hinfahren, in Ruhe mit ihnen reden, auch mal Verständnis zeigen und doch dafür sorgen, dass die Ruhestörung direkt beendet wird. All dies immer in einem freundlichen, aber bestimmten Ton. „Mit den Leuten sprechen, ist für uns immer die erste Alternative“, sagen die beiden Ordnungshüter. Wirklich schwierige Situationen erleben sie selten, meist wird ihnen mit Respekt begegnet, Missverständnisse kann man gemeinsam ausräumen, Gefahren beheben.
Ein Amt mit vielen Aufgaben
„Als Ordnungsamt erfüllen wir sehr viel mehr Tätigkeiten, als die meisten sich vorstellen“, sagt Inge Beeskau und beginnt direkt, aufzuzählen. Standesamt, Bürgerbüro und das eigentliche Ordnungsamt selbst gehören zu den Bereichen, die hier gebündelt sind. „Für die meisten Bürgerinnen und Bürger sind wir aber vor allem die, die sich um die Sicherheit und Gefahrenabwehr kümmern. Hierzu gehört auch der Außendienst der Gemeinde“, so die Amtsleiterin, die schon seit 2002 im Ordnungsamt tätig ist und dieses Amt seit 2021 führt.
Aber bei welchem Anlass ruft man denn nun beim Ordnungsamt an? Und wann bei der Polizei? Oder bei anderen Ämtern? Florian Ruthe klärt auf: „Wenn es um Leib oder Leben, um Einbruch oder Diebstahl geht, ist die Polizei immer die erste Anlaufstelle. Geht es um falsches Parken, Streit in der Nachbarschaft, Lärmbelästigungen oder auch um sogenannte verkehrsrechtliche Anordnungen, dann sind wir als Gemeinde und die unterschiedlichen Fachämter die richtige Adresse. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass wir untereinander einen sehr engen Draht haben, wir uns direkt austauschen. Darum kann ein Anruf eigentlich nie wirklich ,falsch‘ sein, egal wo er landet.“
Corona-Pandemie als Herausforderung
Ein Aufgabenbereich – wohl der komplexeste der vergangenen Jahre – ist glücklicherweise Vergangenheit. „Während Corona sind wir hier zeitweise mit sechs Zweierteams unterwegs gewesen, um das Einhalten der ganzen Maßnahmen und Quarantäneanforderungen zu kontrollieren“, erinnert sich Inge Beeskau. Damals haben auch viele Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen das Ordnungsamt freiwillig unterstützt. Sonst wäre diese Situation nicht zu bewältigen gewesen. Die Akzeptanz war übrigens sehr groß. „Viele Bürgerinnen und Bürger haben uns damals gesagt, dass sie es richtig gut finden, dass wir vorbeikommen und nach dem Rechten schauen“, freut sich die Amtsleiterin.
Dass es ohne erhobenen Zeigefinger bisweilen nicht geht, wissen alle drei. Doch was für sie viel entscheidender ist: Wenn der Außendienst des Ordnungsamts irgendwo tätig wird, stoßen Kevin Konrad und Florian Ruthe eigentlich immer auf Verständnis. Das zeigt doch, dass sie mit ihrem „Mit uns kann man reden“-Prinzip den Nerv der Hiddenhauser Bevölkerung treffen.
Text: Gemeinde Hiddenhausen
Fotos: Tobias Heyer / HOCH5
Wer die beiden Fachwerkscheunen auf Gut Hiddenhausen betritt, fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Hier sieht es nicht nur so aus wie…
Laura sitzt gerade auf dem hoch aufgeschossenen Pferd und grinst, freut sich einfach. „Ich komme jeden Freitag hierher und freue mich die…
Das Metalltor zur Baustelle steht leider wieder offen. „Ich könnte mich jetzt darüber aufregen – oder darauf setzen, dass das Problem…
Ins Leben gerufen wurden die montäglichen „Friedensgebete“ unmittelbar nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Mittlerweile haben über 130 von…
Sechs Dörfer. Viele interessante Geschichten und Einblicke. Ab 2025 haben alle Hiddenhauser Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, ihre…
Eigentlich sieht es hier ganz normal aus. Eine Grundschule, ein kleiner Weg, der von hier aus zu einem Wäldchen und einem am Hang liegenden…
Vom Sehen her zählen Kevin Konrad und Florian Ruthe wohl zu den bekannteren Hiddenhausern. Als Außendienst des Ordnungsamts sind sie…
Na dann los. Wir freuen uns.
Auf deine Anfrage. Auf dich.
Und melden uns. Direkt.
Schneller, als du erwartest.